Religion in Indien: Verehrung der Shakti

Shaktismus Religion Parvati mit Lakshmi und SarasvatiDie Verehrung der Shakti - im Shaktismus - spielt besonders in allen tantrischen Richtungen des Hinduismus eine zentrale Rolle.


Die Shaktis in der hindustischen Religion

Die hinduistische Religion lässt sich in drei besonders einflussreiche und heute beliebte Richtungen unterteilen.

Die Religion des Shivaismus, die Religion des Vishnuismus und die Religion des Shaktismus. 

Verehrt wird in der Religion des Shaktismus die die ur-weibliche Kraft des Werdens und Wirkens. Durch die Kraft der Shakti, so die zentrale Überzeugung dieser Religion. entsteht, erhält sich und vergeht die Welt.

Jedem der drei großen Götter des Trimutri Brahma, Vishnu und Shiva - ist eine liebevolle Shakti als Ergänzung des männlichen Prinzips zur Seite gestellt: Sarasvati, Lakshmi und Parvati.

Im Shaktismus selbst spielt von diesen dreien Parvati die wichtigste Rolle. Und zwar in zweien ihrer Aspekte, die als höchst eigenständige Gottheit verehrt werden: Durga und Kali.


Parvati, Durga und Kali - die Göttinnen der Religion des Shaktismus

Durga und Kali sind die beiden Göttinnen, die besonders als die Shakti schlechthin angesehen werden. In anderen Regionen spielen andere weibliche Göttinnen die zentrale Rolle: 

  • Parvati - im Shivaismus die liebliche Gattin des Shiva.
  • Sarasvati - die weise Gattin des Brahma.
  • Lakshmi - im Vishnuismus die musische Gattin des Vishnu

Andere Worte für die Shakti, das Sie in der Religion des Shaktismus immer wieder anzutreffen, sind

  • Mata - die Mutter
  • Devi - die Göttin, das Göttliche schlechthin.
  • Mahadevi - die große Göttin, eine weitere Steigerung des Großprinzips Devi:
    • "Sie, die Wurzel des Daseins“
    • „Sie, die das Universum transzendiert“
    • „Sie, der nichts gleichkommt“ 


Die große Göttin - Devi - Durga in der Religion des Shaktismus

Devi bzw. Mahadevi werden ebenfalls als Shakti aufgefasst. In diesem Konzept aber umfasst die Shakti Devi / Mahadevi alle anderen Göttinnen in sich.

In diesen Formen wird Shakti als die Urkraft aufgefasst, die den männlichen Göttern Orientierung gibt.

In diesen Richtungen wird dann - anders als in der Religion des Shivaismus oder des Vishnuismus - die weibliche Kraft als das zentrale Schöpfungsprinzip verehrt.

Die Anweisung der Shakti an ihre männlichen Partner kann sich in allen drei Richtungen zeigen:, Anweisung zur Schöpfung, zur Erhaltung oder zur Zerstörung. Heute lässt sich diese Hochschätzung des weiblichen Prinzips - gegenüber dem männlichen - am Beispiel der Großen Mutter Amma beobachten.

Sie lebt in Südindien und ist auch in Europa und Amerika als große spirituelle Lehrerin bekannt. Im Buch der großen Göttin (Devi Bhagavata Purana) wird die Urkraft der Göttin so beschrieben: 

Religion Shaktismus - Durga„Es ist einzig deine Kraft, mit der Brahma erschafft, mit der Vishnu erhält und mit der Shiva am Ende das Universum wieder vernichtet.
Deshalb wären sie ohne dein Zutun machtlos und aus diesem Grund bist du allein Schöpfer, Erhalter und Zerstörer der Welt.“

Als Devi, Matadevi oder Mata ist Shakti die unvergleichlich schöne Königin des Universums. Zu ihren Füßen sitzen die vier männlichen Götter: Brahman, Vishnu, Shiva und ?

Die Welt zerfällt, so heißt es in dieser Religion, wenn Shakti Devi die Augen schließe. Die Welt entsteht auf´s neue, wenn Shakti Devi die Augen wieder öffne.

Nah verwandt mit dem Shaktismus ist seine praktische Ausprägung, der Tantrismus.


 

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