Religion Indien - Shivaismus

In der Religion des Shivaismus spielt Shiva die zentrale Rolle. Er wird als nahezu universaler Gott verehrt.

Shivaismus

Der Hinduismus besteht aus einer Vielzahl von Strömungen. Neben Shiva, Shakti und Vishnu sind auch Ganesha und und Krishna (eine Inkarnation von Vishnu) sehr populär. Weit verbreitet in der Religion Indien ´s ist die Verehrung des großen Schöpfergottes Shiva: Shivaismus.

Im Shivaismus wird Shiva nahezu als der große Eine angesehen. Er repräsentiert in Reinform das eigentlich Göttliche: das Brahman. Dies hat zur Folge, dass die anderen der großen Götter in dieser Religion nur als Kräfte aufgefasst werden.

Der Shivaismus ist eine Strömung der hindusistischen Religion, in der das Göttliche als zugleich innerweltlich und außerweltlich gedacht wird. Shiva - das wandelnde Paradox.


Ziel der Religion: Vereinigung mit Shiva 

Hindusimus Götter: Shiva Nataraja

Da Ziel dieser Religion, bzw. der religiösen Praxis ist die Vereinigung mit dem Göttlichen.

Die Vision eines gläubigen Shiva Anhängers ist: Einen shiva-ähnlichen Zustand zu erreichen. Dazu muss die Seele in dauerhaften Kontakt mit Shiva kommen.

Dies aber kann ihr nur gelingen, wenn sich die Seele des Gläubigen von den Fesseln des Karma und der Materie befreit hat.

Die vereinigung mit Shiva ist der Weg, dem ewigen Kreislauf der leidvollen Wiedergeburten zu entkommen.


Shiva als höchstes Wesen

Zugleich aber gilt Shiva als das höchste Wesen überhaupt. Das aber heißt natürlich, dass Shiva für niemanden erreichbar ist. Nicht einmal für die anderen, ihm nachgeordneten, Götter. Alle und alles ist dem ewigen Wandel unterworfen. Nur Shiva allein wird als unvergänglich angesehen.



Besonders deutlich wird die herausragende Stellung Shivas in der Vorstellung des Shiva Nataraja - dem tanzenden Shiva. Durch seinen Tanz entsteht und erhält sich die gesamte Universum. Doch ist es auch das Auge Shivas, das die gesamte Welt immer wieder zerstört. Nur Shiva allein bleibt übrig.


Der Tanz des Shiva und das Feuer der Zerstörung

In der oberen seiner beiden linken Hände hält Gott Shiva das Pralayagni - das Feuer der Zerstörung. Es steht für den Untergang des Universums.

Was soll das heißen? Untergang? Ja, Untergang - das ganzen Universums.

Doch "Untergang" ist für die Inder keineswegs etwas Negatives, im Gegenteil. Das Universum ist nichts als Illusion. In ihm zu leben bedeutet: Unwissenheit.

Die Zerstörung dieser Illusion ist also willkommen und bedeutet Reinigung und Regeneration.


 

Kommentare

Re: Religion Indien - Shivaismus

Hallo,
in meiner Doktorarbeit beschäftige ich mich mit der Auslegung der Bibel in der Shaiva Perspektive. Diese Studie fasziniert mich und ich bin überrascht, wie viele indische Christen, die Ähnlichkeiten zwischen Shivaismus und der Bibel erkannt haben, besonders im Johannesevangelium. Eine kurze Einleitung sieht man in meiner URL indischdeutsch.wordpress.com.