Der Monsun, Indien lebt und dorrt mit ihm

Monsun IndienEin für den Subkontinent typisches Phänomen ist der Monsun, Indien lebt und dorrt mit ihm.

Der Regen, den der allsommerliche Monsun in Indien mit sich bringt, ist für über 60 % der Menschen in Indien die Grundlage ihres Lebensunterhaltes.

Jahr für Jahr beten viele Inder zum Gott Indra, der für Regen, Wind und damit auch für den Monsun zuständige Gott.

Denn in den letzten Jahren kommt der Monsun in den Sommern zunehmend unregelmäßig. 2009 zum Beispiel schien er zunächst auszubleiben, was einer Katastrophe gleichgekommen wäre.

Dann aber kam er in mehreren Wellen und riss mehrere 100 Menschen in den Tod. Eine fast noch normale Saison.

Der Monsun blieb mager - Tote durch zu viel und zu wenig Regen. Was ist überhaupt der Monsun, und warum ist er zugleich ersehnt und gefürchtet?


Monsun ist Wind - kein Regen

Monsun ist ein Wort, das nicht etwa Regen, sondern eine bestimmte Art von stürmischen Wind bezeichnet. Er tritt nicht nur im indischen Subkontinent auf, sondern in allen Bereichen der Erde, die von den Passatwinden betroffen sind.

Passatwinde entstehen in den Tropen (zwischen nördlichem und südlichen Wendekreis) - dort, wo die Sonneneinstrahlung im Laufe des Jahres am höchsten ist.



Zu Zeiten des Monsun

Zwei mal Monsun, doch nur einmal Regen

Im Sommer wandert der Monsun zwischen Anfang Juni und Mitte Juli über das Land. Wie eine Gießkanne kommt er von Südosten und zieht im Laufe der sechs Wochen nach Nordwesten des Landes.

In dieser kurzen Zeit fallen fast 90 % der Niederschläge. Wunderbar kalkulierbar - solange der Regen regelmäßig und in Maßen kommt. Doch eben diese Zuverlässigkeit, auf der ein großer Teil der Kultur des Landes basiert, ist nun nicht mehr gegeben.

Das Bewässerungssystem des Landes - ähnlich wie vor Jahrtausenden in Ägypten oder im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris - hat sich über Jahrtausdende auf genau diesen alljährlichen Rhytmus eingestellt. Für kurze Zeit Wassermassen - die vom Himmel kommen, gefolgt von sehr trockener Luft im Winter.

Die extrem trockene Luft in der Wintersaison ist die Folge des Monuns, im Winter. Jetzt strömen kalte trockene Passatwinde in Richtung Äquator. Für diese trockene Zeit brauchen Pflanzen, Tiere und Menschen Vorrat an Wasser um zu überleben.

Bleibt der Monsun im Sommer aus, bedeutet das für Millionen von Menschen eine lebensbedrohliche Katastrophe. Die Selbstmordrate in Gegenden, in denen der Monsun ein Jahr ausgeblieben ist, steigt deutlich. Die Menschen - vor allem auf dem Land - sind im wahrsten Sinne des Wortes abhängig vom nassen Segen des sommerlichen Monsun.


Wie geht es weiter mit dem Monsun?

Meteorologen bieten Prognosen mit entgegengesetzten Szenarien an. Durch die Luftverschmutzung über dem indischen Ozean müsste der Monsun früher oder später ganz ausbleiben - so die Quintessenz der einen Variante. Die andere behauptet das Gegenteil. Die Regenfälle werden sintflutartig werden.

Was tun? Der Betroffene - der einzelne Bauer - ist den Schwankungen des Klimas auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Weiterführende Infos zum indischen Monsun:


Bildquelle:

Monsun Indien: Dieter Schütz  / pixelio.de
Zu Zeiten des Monsun: Dieter Schütz  / pixelio.de