Varanasi , die Stadt des Shiva, ist nicht nur die heilige Stadt am Ganges.
Im März ist Varanasi auch die Stadt eines siebentägigen Festivals.
Varanasi - Festival der Klänge an den Ufern des Ganges
Mitte März, ein Zeitpunkt, der schon fast an der Hitzegrenze liegt und so wenig Touristen nach Varanasi zieht, ist die Zeit des großen Indischen Musikfestivals.
Hier spielen sieben Nächte lang die besten Musiker Indiens.
Indische Ragas werden live non stop via Lautsprecher auf das Haupt-Ghat übertragen.
Fast jeder Einwohner spielt ein Instrument oder ist gar Instrumentenbauer.
Ich habe mir vorgenommen, in den sechs Wochen Tabla spielen zu lernen. Deshalb nehme ich fünf Stunden in jeder Woche Privatunterricht im Tabla Spiel. Wir treffen uns in einem angenehm kühlen Tempel. Was für eine Unterrichts-Umgebung!
Auf dem Musikfestival trifft sich die High Society von Varanasi. Alle sind prächtig gekleidet. Die Frauen tragen teure Seiden. Die Männer haben ihre Köpfe mit prächtigen Turbanen bedeckt.
Das Festival beginnt jeden Abend um 20 Uhr und dauert bis fünf oder sechs Uhr morgens. Alle haben Decken oder Tücher dabei und machen es sich bequem. Sie lassen sich auf dem Boden des Tempelhofes, welcher die wunderschöne Kulisse bildet, nieder.
Wer müde wird, schläft einfach ein. Es ist schon komisch, bei manchen "Bands" schlafen fast alle und die Musiker spielen einfach weiter. Dann erscheint plötzlich um drei Uhr morgens ein begnadeter Tablaspieler, der die Menge wieder zum Wallen bringt.
Ramayana in Ramnagar
Ramnagar, auf der westlichen Seite des Ganges, hat einmal im Jahr eine Teateraufführung zu bieten, die sich über 32 Tage erstreckt. An jedem Abend wird eines der 32 Teile des Ramayana aufgeführt.
Es wird die Geschichte von Sri Rama, Sita und Hanuman aufgeführt. Das Epos Ramnagar wird hier auch das Ram-Lila genannt. Das Ramayana ist ein Epos in 24 000 Doppelversen.
